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Jan Rein

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Wie Stoiker glücklicher und gelassener Leben8 Minuten Lesezeit

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Stoiker werden oft missverstanden. Ihnen wird eine Mir-egal-Haltung unterstellt – doch das ist zu kurz gedacht. Wir können viel von Stoikern für das moderne Leben lernen.

Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, haben die Lehren der Stoiker mein Leben verändert. Deshalb will ich hier weiter ins Detail gehen, mehr Zitate vorstellen und die stoische Philosophie auf heutige Herausforderungen übertragen.

Was will die stoische Philosophie?

Obwohl Zenon der erste Stoiker war, wissen wir sehr wenig über ihn. Er begründete die stoische Schule um 300 v. Chr. in Athen und … das war’s auch schon.

Andere Stoiker sind bis heute bekannt. Musonius Rufus, Epiktet, aber vor allem Seneca und Marc Aurel, der Philosophenkaiser.

Stoisch zu sein bedeutet mehr, als im Angesicht des Sturms ruhig zu bleiben. Einige zentrale Lehrsätze fürs Leben sind:

  • Lebe im Einklang mit der Natur.
  • Du kannst nicht alle Ereignisse beeinflussen, sehr wohl aber deine Reaktionen darauf.
  • Kenne deine Prinzipien und handle immer danach.
  • Lass dich nicht durch Dinge aus der Bahn werfen, die nicht in deiner Macht stehen.
  • Beuge dich nicht dem Gerede der Massen. Spiele dich nicht in den Vordergrund.
  • Sei dir deines Todes bewusst – und mach dir dieses Bewusstsein im Leben zunutze.

Die stoische Philosophie entstammt einer Zeit des Umbruchs. Das macht sie für das moderne Leben so wertvoll. Das 21. Jahrhundert überschlägt sich im Wandel. Der Standard von heute, ist morgen überholt.

Technologie und drohende Massen-Arbeitslosigkeit, die Umweltkrise, gesundheitliche Herausforderung, wahnsinnige Staatsoberhäupter, Informationsflut – wir leben in einer verrückten Zeit. Und all das findet gleichzeitig und in Höchstgeschwindigkeit statt.

Stoiker Zitate – Glück, Ruhe und Gelassenheit modernes Leben
Das Ziel der Stoiker: gelassen sein wie ein Berg

Kein Wunder, dass einige berühmte Persönlichkeiten die stoische Philosophie schätzen und schätzten. Dazu zählen: Helmut Schmidt, Tim Ferriss, Nassim Taleb, Charlie Munger und Theodore Roosevelt. Junge Autoren wie Ryan Holiday widmen sich der Stoa und übersetzen die alte Philosophie in die moderne Welt.

Ein glückliches Leben führen

Wir haben endlos viele Möglichkeiten unser Leben zu leben. Vielleicht ist das Teil des Problems. Die Angst, etwas zu verpassen hält uns oft von dem ab, was wir eigentlich wollen: Glück und Seelenruhe. Hinter jeder Ecke könnte ein besserer Partner, tollerer Job und klügeres Buch warten.

Du wirst bei allen Menschen Ehrfurcht erwecken, wenn du vorher begonnen hast, vor dir selber Ehrfurcht zu empfinden…

Musonius Rufus

Wir behandeln wohl niemanden so schlecht wie uns selbst in Gedanken. Wie oft verfluchen wir uns, wie oft halten wir uns für zu schlecht, zu fett, zu faul. Der erste Schritt zu einem guten Leben ist, dass wir uns selbst respektieren.

Ein kurzes langes Leben

Ataraxia, die Seelenruhe und Unerschütterlichkeit, ist das höchste Ziel der Stoiker.

Es geht darum, immun zu werden gegen Widrigkeiten des Lebens, gegen Unvorhersehbares und Schicksalsschläge. Und es geht darum, Unwichtiges zu meiden, um am Ende des Lebens nicht zu bereuen, diesen und jenen Traum aufgeschoben zu haben.

Das Leben ist lang, wenn man es recht zu gebrauchen weiß. Aber den einen hält unersättliche Habsucht in ihren Banden gefangen, den anderen eine mühevolle Geschäftigkeit, die an nutzlose Aufgaben verschwendet wird.

Seneca

Vieles hält uns davon ab, ein bedeutsames Leben zu führen, geschweige denn unseren Sinn des Lebens zu finden. Wir leben heute zwar länger als jemals zuvor, dafür wollen wir aber so viel in unsere Lebenszeit stopfen, dass uns das Leben zu kurz vorkommt.

Da hilft nur eins: Streiche das, was unwichtig ist. Denn das Leben ist lang genug, solange wir es nicht vor Netflix und Instagram vergeuden.

Es überstürzt ein jeder sein Leben, leidet an Sehnsucht nach der Zukunft und an Überdruß an der Gegenwart.

Seneca

Und weil wir oft in der Vergangenheit festhängen oder den Kopf in die Zukunft stecken, vergessen wir die Gegenwart. Das Jetzt wirkt langweilig, merkwürdig unvollkommen und irgendwie gar nicht, wie wir es uns erhofft haben.

Das Unnötige streichen

Wenn wir das meiste, was in unserem Reden und Tun unnötig ist, wegließen, so würden wir mehr Muße und weniger Unruhe haben. Frage dich also bei jeglicher Sache: Gehört diese etwa zu den unnötigen Dingen?

Marc Aurel

Dazu zählen auch unnötige Sorgen. Das musste ich schmerzlich erfahren, als mir Sorgen fast die Lust am Leben genommen hätten. Sie sind die vielleicht größte Hürde auf dem Weg zu Seelenruhe und einem glücklichen Leben.

Social Media wie ein Stoiker

Soziale Netzwerke geben uns viel. Sie ermöglichen grenzenlose, kostenlose Kommunikation. Aber sie verlangen uns auch viel ab. FOMO, Vergleiche mit ehemaligen Mitschülern, das Bewerten der eigenen Persönlichkeit per Like-Zahlen.

Soziale Netzwerke werden für immer mehr Menschen zu einer seelischen Last.

Warum dich durch die Außendinge zerstreuen? Nimm dir etwas Zeit, etwas Gutes zu lernen, und höre auf, dich wie im Wirbelwind umhertreiben zu lassen. Hüte dich noch vor einer anderen Verwirrung, denn es ist auch eine Torheit, sich das Leben durch zwecklose Handlungen schwer zu machen.

Marc Aurel

Dich wie im Wirbelwind umhertreiben zu lassen. Kommt dir das bekannt vor? Klingt ganz danach, wie wir soziale Netzwerke häufig nutzen. Ziellos. Geistesabwesend. Fremdgesteuert.

Das erzeugt Frust. Wir verschwenden Zeit. Das Leben zieht an uns vorbei. Keine gute Idee.

Wünschst du wohl von einem Menschen gelobt zu werden, der in einer Stunde dreimal sich selbst verflucht? Oder wolltest du wohl dem gefallen, der sich selbst nicht gefällt?

Marc Aurel

Wir sollten uns fragen: Wem wollen wir da eigentlich gefallen? Um wessen Like kämpfen wir da?

Die Algorithmen gehorchen dir nicht

Der Weg zum Glück besteht darin, sich um nichts zu sorgen, was sich unserem Einfluss entzieht.

Epiktet

Wir können die Algorithmen nicht bestimmen. Wie viele Likes ein Bild bekommt, liegt nicht in unserer Hand. Ob die Leute uns mögen auch nicht. Das müssen wir uns bewusst machen, um wirklich frei zu sein.

Überall dasselbe Schauspiel, nur von anderen Personen aufgeführt.

Marc Aurel
Mit Marc Aurel in Rom

Schauspiel, das trifft es. Bedenke: Bei Instagram siehst du nur die inszenierte Realität. Viel zu oft vergessen wir, dass Menschen nur das teilen, was sie teilen wollen. Rückschläge, Fehler und Schicksalsschläge gehören meist nicht dazu.

Wie auch Shakespeare geschrieben hat: Die ganze Welt ist eine Bühne.

Wie Stoiker Social Media nutzen

Wie würde ein Stoiker soziale Netzwerke nutzen? Wahrscheinlich so:

  • Du bestimmst, wie du einen Post gestaltest, welchen Accounts du folgst und wie oft du Social Media Apps nutzt.
  • Du bestimmst nicht, wie viele Likes und Kommentare ein Beitrag erhält. Du bestimmst auch nicht (in letzter Instanz), wie deine Sichtbarkeit ist.
  • Mach dich nicht von sozialen Netzwerken abhängig. Erstelle dir eine eigene Website und einen Newsletter.
  • Nutze Social Media sinnvoll und nicht nur zum Zeitvertreib.
  • Vergleiche dich nicht mit anderen Nutzern.

Umwelt, Unrecht und Politik

Jedes Unrecht kommentarlos hinnehmen, gehört nicht zur stoischen Philosophie. Zwar findet man viele Zitate von Marc Aurel und Seneca, die das Schweigen als Tugend beschreiben. Das heißt aber nicht, dass man Unrecht einfach so hinnehmen soll.

Oft tut auch der Unrecht, der nichts tut; wer das Unrecht nicht verbietet, wenn er kann, befiehlt es.

Marc Aurel

Dieses Zitat von Marc Aurel zeigt den Grundsatz der Stoiker: Halte dich an Prinzipien und fordere sie ein, wo Unrecht regiert. Es zeigt auch: »Was kann ich schon tun« ist keine Haltung, sondern eine Ausrede.

Es kommt nicht darauf an, über die notwendigen Eigenschaften eines guten Mannes dich zu besprechen – vielmehr ein solcher zu sein.

Marc Aurel

Wir müssen Gutes tun auch wenn niemand hinsieht. Medienwirksam inszenierte Wohltat ist Stoikern zuwider. Lieber als gutes Vorbild voran gehen und Taten sprechen lassen.

Menschen mit der Brechstange (oder schlimmer: Waffen) überzeugen zu wollen, ist der falsche Weg. Egal, wie dringlich uns ein Anliegen ist – Missionieren nervt.

Es führt auch zu nichts. Selbst regt man sich darüber auf, das die Leute doch nicht auf einen hören. Und die Leute regen sich darüber auf, dass man auf einmal anfängt, zu missionieren zu.

Beispiele dafür gibt es genug. Im Endeffekt erzeugt man eine Abwehrhaltung gegen sich selbst und gegen die Sache. Wir gegen die, Gruppenbildung, Wut – das sind die Zutaten für eine Spaltung der Gesellschaft. Davon haben wir genug.

Was wir von Stoikern lernen können

Ich bin froh, vor fast drei Jahren auf die Philosophie der Stoiker gestoßen zu sein. Bis dato hatte mich allein der Begriff Philosophie abgeschreckt, aber nicht die Stoa. Stoische Philosophie ist praktisch, ist für das Leben gemacht.

Damit konnte ich was anfangen. Damit kannst du hoffentlich was anfangen.

Was wir von Stoikern für das moderne Leben lernen können:

  • Prinzipien leben, nicht predigen.
  • Ereignisse nicht verfluchen, sondern handeln.
  • Die Ungewissheit annehmen und das Beste daraus machen.

Auch wenn gerade viel passiert und viel schiefgeht. Wir sollten trotzdem Ataraxia, die Seelenruhe, anstreben, um den Herausforderungen des Lebens besonnen entgegenzutreten.

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Ökotrophologe und Betreiber vom Ernährungsblog www.sattesache.de; Autor vom Verdauungs-Ratgeber »Das Pups-Tabu« (Heyne). Hier schreibe ich über die Digitalisierung und das moderne Leben.

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