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Jan Rein

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Die Freiheit, täglich zu schreiben (Morgenroutine)

Aktualisiert: 6. November 2021

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Seit sieben Jahren schreibe ich jeden Tag. Doch erst seit einem halben Jahr fühlt es sich richtig gut an. Als ich begann, morgens statt abends zu schreiben, änderte sich alles.

Überall wollen Menschen unsere Aufmerksamkeit. Ständig stören Notifications die Stille unserer Smartphone-Bildschirme. Die Technologie hat den Raum der Langeweile erobert – und damit den Nährboden für Neues, für Erkenntnisse, für uns.

Stress durch Bringschuld

Wir leben mit dem ständigen Gefühl der Bringschuld.

Die Bringschuld tritt immer dann auf, wenn wir spüren, dass eine Nachricht, eine Mail, ein Like, ein Anruf darauf wartet, beantwortet zu werden. Dann wissen wir: Wir müssen etwas oder jemandem gegenüber Aufmerksamkeit aufbringen.

Das ist weder neu, noch per se schlimm. Das Neue und Schlimme ist lediglich die vollständige Durchdringung unseres Alltags durch die Bringschuld.

Bringschuld ist ein Begriff aus dem Schuldrecht, ein furchtbar deutsches Wort; demnach muss ein Schuldner zum Geschäftssitz des Gläubigers kommen, um seine Schuld zu begleichen.

Ich halte digitale Kommunikation für ein Ping-Pong der Bringschuld. Wir müssen nirgends wirklich hin, nur unsere Aufmerksamkeit, nur virtuell. Ich schreibe dir und trage dir auf, mir zu antworten: Ich übertrage dir die Bringschuld. Du antwortest mir und schickst die Bringschuld zurück.

Der Morgen ist heilig

Es gibt nicht mehr viel, was uns heilig ist. Heilig im Sinne von verehrungswürdig und unantastbar. Mir ist das tägliche Schreiben seit sieben Jahren heilig. Doch erst seit das Heiligtum des Schreibens auch eine zeitliche Komponente hat, entfaltet es seine wahre Macht.

Seit einem guten halben Jahr ist mir der Morgen heilig.

Was heißt das? In der ersten Stunde nach dem Aufstehen verschwende ich keine Aufmerksamkeit an die Außenwelt. In der ersten Stunde des Morgens ist Bringschuld die größte Sünde.

Das Smartphone bleibt aus. Es gibt keine Podcasts, kein Radio, kein Fernsehen. Nichts, was ungeniert nach Aufmerksamkeit giert.

Stattdessen dusche ich kalt, koche mir Kaffee und schreibe in zwei Notizbücher (ich nutze die von Leuchtturm1917* und Moleskine*).

Wieso zwei Notizbücher?

Das erste Notizbuch ist mein Tagebuch. Hier schreibe ich zuerst ungefiltert all das rein, was in meinem Kopf ist. Es ist mein mentaler Mülleimer und ich kotze über den Kugelschreiber meine Gedanken auf Papier.

Rechtschreibung, Logik, Satzbau – alles egal. Das erste Notizbuch duldet alles.

Das zweite Notizbuch nutze ich für kreatives Schreiben. Das kann alles sein: Kurzgeschichten, Romanideen, Ideen für ein Sachbuch. Momentan sind es Gedichte.

Im zweiten Notizbuch achte ich auf gutes Schreiben (korrigiere aber nichts).

In zwei Notizbücher zu schreiben erlaubt es mir einerseits ungefiltert Ballast abzuladen und andererseits den ersten kreativen Funken des Morgens zu nutzen.

Beides ohne die Bringschuld der Aufmerksamkeit.

Das ist mein Stück Freiheit an jedem Tag. Was ist deins?

*Diese Links sind Affiliate-Links zu Amazon. Du zahlst keinen Cent mehr dadurch, unterstützt meine Arbeit jedoch mit jedem Kauf über diese Links. Danke.

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Über Jan Rein

Ökotrophologe und Ernährungsökonom. Betreiber des Ernährungsblogs www.sattesache.de; Autor vom Verdauungs-Ratgeber »Das Pups-Tabu« (Heyne); Team Lead Content & Brand Journalism bei KoRo. Hier schreibe ich über Digitalisierung, stoische Philosophie und das moderne Leben.

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  1. Digital Detox: So gelingt digitales Fasten – und das sind die Vorteile! sagt:
    28. Juli 2020 um 19:24 Uhr

    […] Führe Tagebuch. Schreiben ist wie denken, nur reflektierter. Deine Gedanken aufzuschreiben hilft dir, die Erfahrung im Digital Detox klar zu […]

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