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Jan Rein

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Fomo – Über die Angst, etwas zu verpassen

Aktualisiert: 8. August 2018

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Ich bin Teil der Generation Fomo. »Fomo« steht für Fear of Missing out – die Angst, etwas zu verpassen. Und das ist paradox. Denn meine Generation ist die erste, für die quasi alles auf Abruf bereitsteht: Filme, Dates, Taxis. Wir müssen nicht mehr warten. Wir können nichts verpassen. Film im TV verpasst? Was ist das? Ich schau’ Netflix.

Und doch sind wir Getriebene. Getrieben von der ständigen Angst, etwas zu verpassen. Zum Beispiel Momente, die bei unseren Lieblings-Bloggern so perfekt erscheinen. Die wollen wir auch. Dabei vergessen wir, dass sie inszeniert sind. Und noch viel wichtiger: Unsere Lieblings-Blogger leiden auch an Fomo. Garantiert.

Warum? Naja, würden sie sonst ständig am Handy hängen? Gefühlt jede Instagram-Story von in Szene gesetzten Alltagssituationen (Essen, Filmeschauen, Feiern) in der Mitwirkende zu sehen sind, haben ebenjene ihre Smartphones in der Hand. Jeder Moment will festgehalten, digital katalogisiert und geteilt werden. Und falls nicht, beschleicht einen das Gefühl, er wäre unvollkommen gewesen, vielleicht sogar nicht existent.

Nichts verpassen

Wir sind die Generation All-You-Can-Eat. Deshalb, weil wir uns wie am All-You-Can-Eat-Buffet fühlen: Im Hinterkopf die ständige Angst, dass wir die falsche Wahl getroffen haben. Vielleicht wäre das Essen in der Nachbarschale noch besser gewesen? 

Wir könnten es verpassen. Den perfekten Post. Die perfekte Chance. Das perfekte Leben. Und so lassen wir uns durch unseren Tag peitschen, angetrieben von der Angst, es zu verpassen. Irgendetwas, das es vielleicht gar nicht gibt und nur in unseren kühnsten Utopien zum Leben erweckt werden kann. In einer Utopie, deren Nichterfüllung die einzige Dystopie ist, die uns Angst macht. Weil wir nichts anderes kennen, das bedrohlich ist. Weil es uns gut geht. Eigentlich.

Außerdem sind wir – und vor allem ebenjene Lieblings-Blogger, die viel Zeit in solchen Umgebungen verbringen (müssen?) – ständig im Dauerfeuer der Möglichkeiten. Jeder kann reich werden. Jeder kann schlank werden. Jeder kann alles werden.

Wirklich alles? Und wenn ja, ist »alles« überhaupt das, was du willst?

… Und irgendwann fällt uns auf, dass die Angst, etwas zu verpassen uns der Fähigkeit beraubt hat, den Moment zu leben.

Weil wir all die Möglichkeiten sehen – Internet sei Dank –, werden wir blind für unsere Möglichkeiten. Ich habe das Gefühl, dass viele meiner Generation nicht wissen, was sie wirklich wollen. Dafür wissen sie, was andere von anderen wollen, was andere können und was sie sind. Daraus schließen wir, dass wir es auch so machen müssten.

Wir könnten ja die Gelegenheit verpassen – auch wenn es höchstwahrscheinlich nicht unsere ist.

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Über Jan Rein

Ökotrophologe und Ernährungsökonom. Betreiber des Ernährungsblogs www.sattesache.de; Autor vom Verdauungs-Ratgeber »Das Pups-Tabu« (Heyne); Team Lead Content & Brand Journalism bei KoRo. Hier schreibe ich über Digitalisierung, stoische Philosophie und das moderne Leben.

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Kathi meint

    30. September 2017 um 20:26

    Hallo Jan!
    Sehr interessant dein Post! Ich erwische mich selbst oft dabei, wie ich andere Blogger und Instagramer bewundere, leider dann auch beneide, und mich frag, weshalb ihr Leben so optimal erscheint.
    Mein Mann macht mir immer klar, dass es inszeniert ist. Meist durchschaue ich das jetzt auch, noch leichter, wenn die Post Rabattcodes beinhalten.
    Schade auf jeden Fall, dass viele immer nur alles perfekt darstellen wollen und Bewunderung brauchen. Vielleicht ist das narzisstisch? Keine Ahnung…
    Was, wenn man sich abmeldet bei den sozialen Medien? Würde dies etwas verbessern? Fragen über Fragen…. es lohnt sich aber sicher, darüber mal nachzudenken 🙂
    Viele Grüße
    Kathi

    Antworten
    • Jan Rein meint

      1. Oktober 2017 um 8:40

      Hallo Kathi,

      vielen Dank für deinen Kommentar! Ob man sich abmelden »muss«, muss jeder selbst entscheiden – es kommt drauf an, wie stark einen soziale Netzwerke einengen, von Wichtigem abhalten etc. Aber was sicherlich nicht schadet, ist eine regelmäßige Informations-Diät, vielleicht ein Social-Media-Fastentag einmal pro Woche. So in etwa handhabe ich das – und es tut sehr gut!

      Liebe Grüße
      Jan

      Antworten

Trackbacks

  1. Social Media Diät: Warum ich 2018 keine Social Media nutzen werde - Jan Rein sagt:
    19. November 2017 um 18:10 Uhr

    […] Ich will weniger Angst, etwas zu verpassen. […]

    Antworten
  2. Ein Jahr ohne Social Media – 7 Dinge, die ich gelernt habe - Jan Rein sagt:
    1. Januar 2019 um 17:13 Uhr

    […] ersten Wochen dachte ich, die Welt würde sich drehen, während ich stillstand. Die Angst etwas zu verpassen (FOMO) umarmte mich fest. Logisch, ich verpasse tatsächlich Vieles. Eben alles, was in sozialen […]

    Antworten
  3. Das Problem der Unendlichkeit in einem endlichen Leben sagt:
    8. Mai 2020 um 10:59 Uhr

    […] Das Märchen von unendlichen Möglichkeiten ist auch das Märchen von der Unmöglichkeit einer richtigen Entscheidung. Denn hinter jeden Ecke könnte eine noch besser Alternative warten (Stichwort: FOMO). […]

    Antworten

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