Plan for success. Prepare for failure. The universe doesn‘t care either.
Als ich heute morgen die Episode der »Blauen Stunde« über Ansprüche von Serdar Somuncu auf Radioeins gehört hab, musste ich an dieses Zitat aus »Happy« von Derren Brown denken. Warum maßen wir uns eigentlich an, Ansprüche an das Leben zu stellen?
Mir kommt es so vor, als entstehe ein Trend in meiner Generation, dessen Credo ist, das Leben würde uns was schulden. Was soll das sein? Erfolg, Glück, das Gefühl geliebt zu sein? Wie soll das gehen? All das, worüber wir unseren seelischen Zustand in gut, glücklich oder traurig kategorisieren ist menschengemacht. Wir haben es erschaffen. Und dann erwartet wir, dass etwas völlig anderes (das Universum, das Leben, Gott), sich dieser Kategorien bedient und uns irgendwas schuldig ist.
Uns? Wer sind wir, dass wir uns diese Ansprüche rausnehmen? Nüchtern betrachtet sind wir nur Affen, die durch Gier, Gewalt und Genozid an der Spitze der weltlichen Hackordnung angekommen sind. Auf dem Thron angekommen, entwickelten wir immer mehr Ansprüche. Aber wir sind doch wichtig? Müssen wir ja. Schließlich schmückt die Krone der Schöpfung schon lange unsere Häupter.
Mir tut es leid für Menschen, die Ansprüche an das Leben stellen. Denn irgendwann wachen sie desillusioniert auf und klagen. Über die Ungerechtigkeit. Über den Partner. Über das Fremde. „Das Leben ist unfair!“ ist der Leitspruch der Menschen, die dem größten Trauerspiel der Demokratie in Deutschland seit Mitte des letzten Jahrhunderts den Weg geebnet haben. Und das scheint erst der Anfang. Die Selbstmordraten in Industriestaaten gehen seit Jahren durch die Decke. Warum? Uns geht es doch gut.
Das Leben ist nicht unfair. Das Leben ist. Das war‘s. Mach das Beste aus deiner Zeit hier, bevor es zu spät ist. Und lähm deinen Geist nicht mit fehlgeleiteten Ansprüchen. Die einzige Richtung, die Ansprüche kennen sollten, zeigt direkt auf dein Innerstes.
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