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Jan Rein

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Gesundes Mittelmaß: das ewige Missverständnis

Aktualisiert: 6. November 2021

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Wir streben nach Einzigartigkeit. Nach Extremen. Nach Singularität. Leider übersehen wir dabei die Schönheit des Mittelmaß – und damit eine Quelle für Gelassenheit und Glück.

Es ist vielleicht unser größtes Problem, dass wir uns als Mittelpunkt der Welt sehen. Als Krönung der Schöpfung. Als besonders. Dabei sind wir, zieht man all das Brimborium ab, ganz schön mittelmäßig.

Wir sind nicht besonders schnell. Nicht besonders stark, werden nicht besonders alt. Und auf das Individuum bezogen, sind wir nicht mal besonders schlau.

Es ist wahrscheinlich, dass jede gute Idee, die wir je hatten, schon vor uns gedacht wurde. Der einzige Unterschied liegt in der Umsetzung. Und auch hier: Die allermeisten Ideen wurden in irgendeiner Form schon einmal umgesetzt.

Trotzdem glauben wir an unsere Einzigartigkeit. An das Ich als Unikat. An unsere Singularität.

Inszenierte Einzigartigkeit

Und so inszenieren wir uns auch. Ganz besonders in sozialen Netzwerken.

Dabei vergessen wir, dass der einzige Grund, weshalb wir uns als einmalig wahrnehmen der ist, weil wir das Leben nur einmalig wahrnehmen.

Gäbe es Wiedergeburt und würden wir uns an unsere vorigen Leben erinnern, so würden wir feststellen, dass kaum etwas wirklich einzigartig ist.

Und gäbe es einen allwissenden Erzähler wie im Roman, dann wüsste er, dass alle Menschen die meiste Zeit mit denselben Dingen beschäftigt sind.

Schlafen, essen, trinken, sich bewegen, sprechen und immerzu denken. Blase und Darm entleeren, schwitzen, niesen, popeln, pupsen. Gähnen und grübeln, ängstlich sein und zweifeln, sich freuen und Sex haben.

Und das ist doch schön.

Es heißt, wir sind alle nahezu gleich. Haben nahezu dieselben Bedürfnisse, teilen ähnliche Ängste und Sorgen und haben somit eine solide Grundlage für Empathie.

Das gesunde Mittelmaß hat einen schlechten Ruf. Zu Unrecht. Das Streben nach dem Extremen, der krampfhafte Versuch, sich selbst als Unikat zu verkaufen, ist ein sicherer Weg ins Unglück.

Wir sind nicht einzigartig.

Die Einzigartigkeit ist vielleicht die größte Lüge der Menschheit.

Einzigartigkeit ist kein erstrebenswerter Zustand. Einzigartigkeit bedeutet, sich grundlegend zu unterscheiden. Das Streben nach Einzigartigkeit mag unserem Ego guttun, gleichzeitig entfremdet es uns voneinander.

Einzigartigkeit ist die Leitideologie des egoistischen Menschen und steht im direkten Gegensatz zur Empathie. Wenn ich mich und meine Probleme als einzigartig empfinde, dann verweigere ich anderen Menschen die Möglichkeit, auf ehrliche Weise empathsich zu sein.

Einfühlsamkeit funktioniert nur über Gemeinsamkeiten, nicht über Einzigartigkeit.

Höchste Zeit, dass wir das gesunde Mittelmaß als verbindende Gemeinsamkeiten feiern.

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Über Jan Rein

Hier schreibe ich über: Digitalisierung, stoische Philosophie, die Arbeit und das moderne Leben. Ökotrophologe und Ernährungsökonom, Director of Content & Compliance bei AG1. Gründer des Ernährungsblogs Satte Sache; Autor vom Verdauungs-Ratgeber »Das Pups-Tabu« (Heyne); Ernährungspodcast: Heißer Brei.

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